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Hola a todos,

lange hat es gebraucht, das tut mir Leid, aber hier ist er nun, der erste Blogeintrag seit Ende Dezember.
Und nun haben wir schon Ende Februar. Wow, wieder unglaublich schnell vergangen, die Zeit.
Wie schon im letzten Eintrag angekündigt, habe ich mich auf Reisen begeben. Am 23. Dezember habe ich meine kleine aber feine Südamerikareise angetreten. Da es nicht gerade wenig ist, versuche ich das Ganze ein wenig gestaffelt in einzelnen Stichpunkten darzustellen:

- 23.12.14: Packen, Abfahrt nach Buenos Aires (15 h)

- 24.12.14: Ankunft Buenos Aires, leichte Überforderung durch Großstadt, aber schön wieder da zu sein, zu Freiwilligen in Olivos gegangen, fertig gemacht und bei anderen Freiwilligen (FW) in Quilmes Weihnachten gefeiert, sehr schön!

- 25.12.14: Zurück nach Olivos und abends Abfahrt nach Mendoza mit weiteren FW (18 h)

- 26.12.14: 2:30 Uhr: Erste Panne, 10:30 Uhr: Zweite Panne, Bus wechseln, Ankunft in Mendoza, Ins Hostel, Innenstadt angeschaut (sehr schön) und geplant

- 27.12.14: Vormittags: Paragliding (Wow, suuper!!), Nachmittags/Abends: Ausreiten in Andenvorläufern, mit Sonnenuntergang, Asado am Lagerfeuer mit Musik von Gauchos (toll!)

- 28.12.14: Vormittags: Wandern in Andenvorläufern mit Abseilen neben Wasserfall (bisschen kurz und nicht so anstrengend, aber schöne Umgebung!), nachmittags: Waterrafting, also Wildwasserfahren (sehr touristisch und recht ruhiges Wasser, aber dennoch gut!)

-29.12.14: Waschtag und nachmittags: Fahrradausleihe und Weingüter und Biergarten besucht (Mendoza ist die Weinhauptstadt Argentiniens)

-30.12.14: Fahrt (noch 4 FW) von Mendoza nach Valparaíso (Chile) (6-8 h), Fahrt durch Anden wunderschön, Grenzübergang problemlos, Nach Fahrt quer durch die Anden gut in Valparaíso am Meer angekommen, in Hostel eingenistet und Stadt erkundet

-31.12.14: Treffen mit anderen FW der EKiR in Chile und weitere IERP-FW, Vorbereitung für Silvester, recht früh an Aussichtspunkt "Cerro Constitución" gegangen, super Plätze, dann: Silvester gefeiert, sehr schön, Feuerwerk in Bucht ein bisschen enttäuschend, riesige Feier, ganze Stadt gequetscht voll, was für ein Spektakel.... Wow...

-1.1.15: Spaziergang ans Meer/Pazifik, sehr kalt, sonst nicht viel

-2.1.15: Stadttour verpasst, Stadt selbst erkundet (sehr bunte Künstlerstadt mit vielen Wandmalereien und -zeichnungen), Süßigkeitenwerkstatt, sehr interessant!

-3.1.15: Fahrt nach Viña del Mar, dort gebadet... Seehr kalt!! Mit anderen FW (nicht die Mendoza-Truppe) nach Santiago de Chile (2-3h), dort zu EKiR-FW, netter Abend, dort übernachtet

-4.1.15: In Hostel im Zentrum von Santiago de Chile eingenistet und auf Aussichtsberg Aussicht über Hauptstadt Chiles genossen

-5.1.15: Früh raus, an Flughafen, dann Flug über Iquique (in Chile, Ausreisestempel) nach La Paz (Bolivien), problemlose Einreise, ins Hostel, schnell merken wir Höhenkrankheit (2.000-3.000m) ... Bei mir: Druck auf Brust (vor allem bei Anstrengung wie Treppensteigen), wenig Sauerstoff, schnell erschöpft
-6.1.15 - 7.1.15: La Paz erkundet, Hexenmarkt, "Valle de la luna" besucht (Tal mit ausgewaschenen, zerklüfteten Felsen), Dschungeltour gebucht

- 8.1.15: 4 Uhr früh los an Flughafen, Flug nach Rurrenabaque (Urwalddorf, Flug in 20 Mann Maschine ohne Klo, Blick in Cockpit, Propellermaschine, sehr wackelig), dann Jeepfahrt (2h), dann Bootsfahrt in die Sümpfe - vor dem Dschungel (2h)

Nun beschreibe ich ein bisschen das Programm dieser Tour:
Tag 1: Ankunft nach Bootsfahrt mit Alligatoren, Kaimanen, trop. Vögel, Affen, Piranhas, pinke Delfine, uvm.), Mittagessen, dann Fahrt (Fahrten hier immer in Booten) zu Sumpfebene für Sonnenuntergang, leider bewölkt, dann "Im Auge des Kaimans": Mit Taschenlampen rote Kaimanaugen gesucht, Nacht unter gutem Mückennetz!!!

Tag 2: 5 Uhr aufstehen, Sonnenaufgang über Sumpfebene, kaum Wolken, Suche nach Tukanen (leider erfolglos), zum Frühstück, mit Gummistiefeln auf Anakonda- und Kobrasuche (Auch leider oder zum Glück erfolglos), Mittagessen, dann Piranha fischen, danach 1 h Fahrt in Dschungel, an verlassener Holzhütte ausgestiegen, 2 Minuten gelaufen und 2 Meter Kobra auf Baum gefunden: Guide fängt sie, Fotos mit Kobra um den Hals, dann lässt er sie frei: Er sagte "keine Bewegung!!", doch als die Schlange auf die Gruppe zusteuerte, rannten alle weg, ich blieb stehen; Kobra geht über meinen Fuß nach hinten ins Gebüsch weg... Wow, was ein Erlebnis... Fahrt zu Unterkunft, bei Sonnenuntergang: Guide fährt durch ein Gebüsch und auf einmal fliegen hunderte große Vögel in den Sonnenuntergang (Sehr schön!!!), Abendessen: gegrillte Piranhas

Tag 3: Nach Frühstück, Fahrt zu Delfinen (Bereich ohne Kaimane und/oder Piranhas), dann Schwimmen, Delfine leider zu scheu, kommen nicht zu uns, dann wieder lange Boots- und Jeepfahrt nach Rurrenabaque und mit (etwas größeren und sichereren) Maschine zurück nach La Paz, dann wieder ins Hostel
Das war meine Dschungel/Pampas-Tour, es war echt eine tolle Sache, die ich nur weiterempfehlen kann!

- 11.1.15: Mountainbike-Tour auf der Deathroad, Fahrt in Bus auf 5100 m Höhe, dann Abfahrt auf breiter Straße, später dann Todesstraße (wie der Name vermuten lässt, sehr gefährlich... Links ging es gerade runter und rechts gerade hoch, zwischendurch passte höchstens ein Auto durch, aber fast nicht mehr von Autos benutzt), sehr spannend, schnell, und nach ca. 60 km Abfahrt waren wir auf 1200 m Höhe, super Erlebnis! Abends Abfahrt nach Potosí (Bolivien)

- 12.1.15: Angst in Bus um uns/unsere Sachen, 10h Fahrt in einer Art Linienbus, um 6 Uhr früh in Potosí, direkt nach Weiterfahrt erkundigt, 7h Fahrt nach Villazón (Grenzstadt zu Argentinien), im Bus Fanta geklaut, in Villazón über Grenze gelaufen, endlich Argentinien... Fahrt (3h) nach Tilcara (Argentinien), dort in nächstbestes Hostel, nach 24h Fahrt

- 13.1.15: Fahrt nach Purmamarca (Nachbardorf von Tilcara), von dort aus Salzpfanne besucht sehr schön! Dorf/Stadt und Umgebung genossen (Provinz Jujuy)

- 14.1.15: Erneut nach Purmamarca, sieben-farbigen Berg besichtigt, inmitten von grauen Bergen, dann Fahrt nach Salta (Stadt), nach Ankunft ins Hostel, Salta angeschaut

- 15.1.15: Waterrafting, besser als Mendoza, da weniger touristisch, besseres Wasser und dann Asado, dann mit anderen FW getroffen

- 16.1.15: Stadttour gemacht, Aussichtsberg besucht (Blick über Salta), Hängematte gekauft, Markt besucht
- 17.1.15: Weiterer Markt besucht, andere FW verabschiedet, dann Fahrt an Flughafen, Abends Flug nach Puerto Iguazú, Flug problemlos, keiner Umweg wegen Wetter, In Iguazú in Hostel

-18.1.15: Früh raus, direkt Heim gefahren, gewaschen...

So, hier hört meine Reise aus, das war meine kleine Südamerikareise, mir hat sie trotz allem sehr gut gefallen, ich habe viel gesehen, kennengelernt und kann euch allen nur empfehlen, auch diese Umgebung/Länder hier zu besuchen, aber es geht noch weiter, denn Reiseende heißt nicht Erlebnisende!
Denn direkt am 19.1.15 bis zum 23.1. ging es auf ein Pfadfinderlager der hier ortsansässigen Pfadfindergruppe und deren fast einmonatiges Sommerlager durfte, bzw. konnte ich für diese Zeit besuchen. Es war ein super Erlebnis! Viele Spiele, viel gebadet (Im Bach unter einem kleinen Wasserfall), Schlange bekämpft und super gegessen. Das Motto war "Wikinger" und passend dazu überraschte ein spontaner Gast, komplett als Wikinger verkleidet und unangekündigt. Fazit: Super Lager, leider für mich zu kurz und insgesamt viel zu viel Regen (vor allem, als ich nicht da war)!!!
Am Fr, den 23.1. ging es also wieder nach Hause, wo ich umgepackt habe und direkt abends meinen Bus nach Buenos Aires genommen habe, denn nun stand unser Zwischenseminar an. Samstagmorgen angekommen, nistete ich mich wieder bei den gleichen FW wie an Weihnachten ein, wir erkundeten die Stadt, waren in Boca (Stadtteil) und haben dort u.a. ein Feuerwerk zu Ehren des Tango gesehen, dazu passend laute Tangomusik mit dem Feuerwerk im Takt.
Am Montag drauf (26.1.) trafen wir uns dann (leider leicht verspätet...) am Busbahnhof mit allen anderen FW meines Seminars und fuhren nach Baradero (2h), wo wir ein tolles Seminar verbrachten. Mit den Mentoren der IERP, dem Mentor der EKiR (deswegen waren alle EKiR-FW in einem Seminar) und weiteren Praktikanten, IERP-Mitarbeitern und natürlich einigen FW. Auf dem Seminar gab es viel Zeit und Raum zum Reflektieren, Kritisieren, Loben, Vorschlagen von (Veränderungs-)Möglichkeiten und in die Zukunft schauen, dazu ab und zu Acro- und Yoga, Energizer (Spiele, die aufwecken sollen) und lustige Rollenspiele.

Insgesamt hat mir das Seminar gut gefallen und da es das Zwischenseminar ist, heißt das was? Richtig, wir haben (leider) schon die Hälfte unseres Auslandsjahres geschafft/hinter uns. Das Ganze kann man mit einem lachenden und einem weinenden Auge betrachten, zum einen freut man sich wieder auf die Familie, die Freunde, zum anderen hat man auch hier sein Umfeld an dem man hängen wird, ABER: Wir haben ja noch 4 ½ Monate bis Mitte Juli...!!!
Und zur Halbzeit war natürlich auch unser Zwischenbericht, der 2. Rundbrief fällig. Falls jemand hier davon liest, diesen gerne haben würde, ihn aber noch nicht hat, kann sich gerne bei mir melden! Es ging in diesem um meine Reise und Argentinien: Kultur und Umfeld, sowie Deutschland mit Gemeinsamkeiten, bzw. Unterschieden. Also bei Interesse einfach melden.

Und nachdem ich auch nach dem Seminar das Wochenende in Buenos Aires blieb, verpasste ich auch noch den Bus nach Hause... Zum Glück konnte ich mit ein bisschen Glück aushandeln, dass ich einfach einen anderen Bus bekomme in einem späteren Bus, ohne viel drauf zu zahlen! Puh, Glück gehabt!

Dann kam ich am 2.2.15 nun doch noch gut vormittags hier oben an und dann hieß es arbeiten: Die ersten 3 Wochen arbeitete ich bei meiner Projektleitung Barbara, die nach dem großen Pfadfinderlager Hilfe brauchte. Dann am 23.2. ging wieder die Arbeit wie gewohnt los, vormittags Takuapí (Anfangs viel putzen, da Schule nach fast 2 Monaten recht mitgenommen aussah), Montag und Mittwoch-Nachmittags im Internat im Mantenimiento und Donnerstag nachmittags in der Escuela Especial (Schule für Kinder mit Behinderung), wobei die Arbeit in eben den Escuela Especial erst am 5.3. für mich losgeht.

So, jetzt seid ihr wieder auf dem aktuellen Stand, viel erlebt, ich hoffe ihr seid mitgekommen, bei Fragen bezüglich...irgendwas könnt ihr mich gerne anschreiben.
Wann ich Fotos hochladen kann, muss ich mal sehen, da das Internet hier zurzeit nicht so ganz nach unserer Vorstellung läuft.
Nach Urlaub, Pfadilager und Seminar ist die aufregende Zeit hier vorbei, auf die ich mich schon seit Beginn der Planung an gefreut habe, aber die spannende Zeit ist nicht vorbei, denn Anfang März kommen meine lieben Eltern weit aus Deutschland angereist zu mir zu Besuch, da freue ich mich natürlich riesig drauf, am 6.3.15 werde ich sie treffen, nach 7 Monaten weg von zu Hause... Aber da erzähle ich euch dann im nächsten Blogeintrag (der hoffentlich mal wieder schneller kommt) :-)

Und damit ganz, ganz liebe Grüße aus Südamerika, Argentinien, Misiones, Ruiz de Montoya,
Euer
Leon :-)

News...News...News - April 2015

Hallo Ihr Alle dort draußen,

ich weiß, ich schreibe es jedes Mal, aber nun ja: Endlich ist hier ein weiterer Blogeintrag von mir, keine Sorge, ich bin noch immer hier in Argentinien :-) Und es ist mal wieder vieel passiert:
Beginnen wir am 5. März 2015. Ich begann zu packen, denn ich begab mich einen Tag drauf auf eine kleine Reise, nicht weit, aber dennoch sehr schön und eindrücklich, für eine gute Woche.
Denn nach genau sieben Monaten kamen mich meine Eltern besuchen. Also hieß es am Freitag (6.3.) früh raus, um 6:45 Uhr geht ein Bus nach Capioví, von wo aus ich einen Bus in die Provinzhauptstadt nehmen wollte, Posadas. Doch zu meinem Glück fuhr gerade beim Warten Daniel (Direktor des Internats) an mir vorbei und fragte, wo ich hin ginge, ich erklärte es ihm und da er auch nach Posadas musste, konnte ich gerade bei ihm einsteigen. Und dazu stiegen noch die Rektorin des Internats und Alicia, die Direktorin von Takuapí, also auch meine Chefin.
So konnte ich also innerhalb kürzester Zeit nach Posadas fahren, wo ich dann 10 Minuten später meine Eltern empfangen habe, die mit dem Bus von Buenos Aires ankamen.
Mit einem gemieteten Auto erkundeten wir dann vom 6. bis zum 12. März die Provinz Misiones. Dabei standen Posadas, die Ruinen von San Ignacio, der Salto (Wasserfall) Encantado (encantar = gefallen) in Aristobulo del Valle, die Wasserfälle von Moconá, "mein" Dorf Ruiz de Montoya (mein zu Hause für dieses Jahr) - mit allen möglichen Schulen und Einrichtungen - und Oberá, sowie einfach die Landschaften unterwegs auf dem Programm. Der Salto Encantado ist ein kleiner, dafür sehr hoher Wasserfall, dort gibt es auch in der nahen Umgebung noch kleinere zu besichtigen, sehr schön, sehenswert und eine schöne Tagestour. In Moconá ist bei den Wasserfällen das Besondere, dass der Fluss im Prinzip über 3 Kilometer hinweg längs der Flussachse fällt. Unsere Unterkunft war eine kleine, aber feine Lodge in Oberá, über den Hinweg dorthin durch den Wald wollen wir nicht sprechen ;-) Am 12. 3. gaben wir das Auto in Posadas wieder zurück und fuhren mit einem Bus nach Puerto Iguazú, wo wir uns in einem schönen Hotel mit einem super Restaurant niederließen. Von den letzten Tagen bis Sonntag, den 15. 3. blieben mir nicht viel, denn ich lag mit einer Mandelentzündung und Fieber im Bett. Nur kleine Touren waren möglich. Am Sonntagnachmittag hieß es dann wieder Abschied nehmen, für die letzten paar Monate. Es war eine sehr schöne Zeit mit meinen Eltern und ich habe sie sehr genossen!!! Und da ich weiß, dass Ihr das hier lesen werdet: Danke :-)
Meine Eltern holten dann, als ich weg war, in der weiteren Zeit in Iguazú beide Seiten der Wasserfälle, sowie Vogelparks nach, die ich in meinem Zustand nicht habe mit anschauen können.

Nachdem ich dann Sonntagabend wieder in der Wohnung ankam, ging es mit immer noch nicht besser, so ging ich am Montag zum Arzt und bekam ein Antibiotikum. Als das Fieber nachließ, ging ich freitags (20.3.) wieder arbeiten. Außerdem ist unser Mentor Ricardo aus Buenos Aires zu Besuch gekommen und mit ihm gab es einiges zu besprechen!
So merkte ich noch einmal unsere Arbeitssituation an (in einem Blogeintrag von Oktober oder November hatte ich das Ganze schon mal angemerkt, aber bisher tat sich nichts). Es ging darum, dass wir in Takuapí ein bisschen die "Putzelfen" waren, aber was mich mehr störte: Die Arbeit im Mantenimiento war die unsozialste, die ich mir für ein "Freiwilliges soziales Jahr" vorstellen kann. Nicht unmenschlich, aber einfach nicht das Projekt und die Arbeit, die mir in Aussicht gestellt wurde, kurz gesagt, ich wollte, dass sich etwas ändert. Und das war auch Ricardos und Barbaras (Projektleitung vor Ort) Meinung. So haben wir endlich einen Stein ins Rollen gebracht. Nach einem langen Hin und Her wurde Folgendes beschlossen: Wir werden 2 Nachmittage in der Escuela Especial (Schule für Kinder mit Behinderung) arbeiten, einen Nachmittag im Internat und den Kochkurs freitags von Barbara in Takuapí ins Programm nehmen.
Außerdem besprach ich mit Ricardo, dass ich noch irgendwann nach Asunción (Hauptstadt Paraguays) sollte, um ein anderes Projekt anzuschauen, da er mich nach meinen Vorhaben fragte, die ich noch machen will. Also machte er mir den Vorschlag, ich solle doch mit ihm Ende März nach Asunción kommen und schon mit zwei weiteren Freiwilligen das Projekt dort besichtigen. Später dazu mehr...

Nun kam endlich der Stein ins Rollen, doch gab es weiterhin wider Erwarten einige Hindernisse, die irgendwie einige Verantwortliche in den Weg legten. Es gab ein ständiges Hin und Her. So vergingen einige Tage: Vom 21. bis zum 23. März waren Freiwillige aus Buenos Aires zu Besuch, mit denen ich Iguazú besuchte (so konnte ich das mit meinen Eltern Verpasste nachholen :-) ) und ihnen ein wenig meine Umgebung gezeigt habe.
Meine Eltern verpassten wir knapp, da sie noch bis Freitag in Iguazú waren, dann flogen sie in die Hauptstadt Argentiniens. Sonntag flogen sie dann von Buenos Aires zurück nach Deutschland.
Durch ein langes Wochenende hatten wir bis einschließlich Dienstag (24.3.) frei. Die restliche Woche war ich wie gewohnt arbeiten (Bisher ohne Veränderung).
Am Sonntag (29.3.) habe ich mich dann auf den Weg nach Paraguay gemacht, dort habe ich zunächst in Hohenau die Freiwilligen besucht und mit ihnen einen halben Tag verbracht. Auf dem Weg dorthin wurde ich (peinlicherweise) echt übers Ohr gehauen, denn die Busfahrt von Encarnación (Grenzstadt auf der anderen Flussseite zu Posadas) nach Hohenau dauert ca. eine 3/4 h und kostet 10.000 Guaraní (5.000 Guaraní sind ca. 1 EUR), ich war durch das große Chaos verwirrt, gab dem Ticketverkäufer einen 100.000 Guaraní-Schein, dann stieg ich schnell ein, da der Bus bald abfuhr. Sache ist die: Ich habe mein Rückgeld vergessen... Peinlich, der Verkäufer war natürlich weg...toll.
Also bin ich dennoch für sehr viel mehr Geld in Hohenau angekommen. Laura (eine EKiR-Freiwillige dort) und ich nahmen dann einen Nachtbus direkt von Hohenau nach Asunción, dort trafen wir dann weitere Freiwillige, sowie Ricardo, um das Projekt dort zu besichtigen. Das Projekt nennt sich "Callescuela" und setzte sich aus calle = Straße und escuela = Schule zusammen.
Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Straße als Schule für viele Kinder dort. Trotz eines Kinderarbeits-Verbotes in Paraguay macht diese Organisation Arbeit möglich, da sie sieht, inwieweit die Arbeit ein Zufluchtsort oder ein Überlebensmöglichkeit für die Kinder ist. Sie versucht das Ganze zu kontrollieren. Ein Teil des Projekts spielt sich zum Beispiel im Bus-Terminal von Asunción ab. Die Kinder, die dort mitmachen, haben einen festen Plan, der zum einen den Schulbesuch vor- oder nachmittags voraussetzt und dann die Arbeit im Terminal zulässt, meist arbeiten die Kinder als Schuhputzer. Voraussetzung für die Kinder muss sein, dass sie einen Zufluchtsort haben, das bedeutet zum Beispiel, dass sie bei mind. einem Elternteil unter einem Dach leben müssen, zur Schule gehen und mehr.
Zudem werden in diesem Projekt die Kinder auch mit Essen versorgt, bei Schulaufgaben und beim Lernen unterstützt, sowie die Freizeit durch irgendeine Beschäftigung gefüllt. Immer werden auch die begrenzten Arbeitszeiten geachtet. Achtet ein Kind den freien Sonntag nicht, gibt es Ärger.
Ich finde das Konzept und das Prinzip dieses Projektes hochinteressant und bin sehr froh, dass ich es kennenlernen konnte!
Nach einem Generalstreik in Argentinien am Dienstag (31.3.) konnte ich nicht von Posadas nach Hause, so bin ich am Mittwochvormittag zurückgekommen, genau pünktlich zur Arbeit am Nachmittag.
Mittwoch (1. 4.) war abends dann noch das Abschieds-Asado von Felix, dem Zivildienstler aus der Schweiz, der im Oktober zu uns gekommen war.
Dann begann wieder ein langes Wochenende (Feiertage durch Ostern) und einen Abend drauf waren wir dann zu einem weiteren Asado bei Daniel (Direktor des Internats) eingeladen, wobei ich abends noch zu einer Nacht-Übung der Pfadfinder gehen musste.
Wie sich schon in Asunción angekündigte, hatte sich leider gegen Freitag die Erkältung, die ich hatte, erneut in eine Angina (Mandelentzündung) weiterentwickelt. Also habe ich Montag und Dienstag (6. und 7. April) arbeitsmäßig wieder ausgesetzt, diesmal aus der Apotheke ein gutes Antibiotikum geholt, das deutlich besser wirkte. Mittwoch war ich schon wieder einsatzbereit.
Letztendlich haben wir es auch endlich geschafft das mit der Arbeitssituation anzugehen.
Nach - wie gesagt - einigen "Hins und Hers, Abers, Neins, Dochs und * Oohs *" hat Barbara es durchgerungen, dass sich unser Arbeitsplan zu Gunsten der Freiwilligen verändert hat: Ich arbeite nun Montag- und Dienstagnachmittag in der Escuela Especial (Schule für Kinder mit Behinderung), Mittwoch nachmittags in der Wäscherei des Internats, Donnerstag nachmittags ist frei und freitags bin ich in Takuapí beim Kochkurs dabei.
Dazu werden wir Dienstag und Freitag, jeweils in Takuapí, ein wenig mehr im Kindergarten mithelfen dürfen :-)
Und nach diesem ganzen Theater muss ich also mal sagen: Danke, ENDLICH!
Denn wie schon erwähnt, habe ich bereits im Oktober oder November etwas angekündigt in einem Blogeintrag, dass es noch zu früh sei, um etwas dazu zu sagen, aber nun endlich hat sich was getan, das haben wir Ricardo und Barbara zu verdanken, die wirklich immer für uns da waren und uns in dieser Hinsicht immer unterstützt haben!
So, dieses neue Konzept beginnt kommende Woche, ab Montag. Und wie das dann läuft, das kann ich im nächsten Eintrag schreiben.

Dann noch der Hinweis: Ich weiß mittlerweile meinen Rückreisetermin. Am 13. Juli 2015 fliege ich von Buenos Aires aus los und komme dementsprechend am 14. morgens an... Also noch 3 Monate!!!

So neigt sich allmählich dieser doch recht lang geratene Blogeintrag dem Ende zu und mir bleibt noch eine Sache anzukündigen:
Bisher scheint sich für meine Stelle noch kein Nachfolger bei der EKiR gefunden zu haben. Ich weiß nicht, inwieweit jetzt noch etwas gemacht werden kann, aber sollte sich jemand interessieren oder jemanden kennen, der jemanden kennt usw., dann wäre es ja einen Versuch wert, mal an die EKiR zu schreiben, die Internetseite dazu:   www.aktiv-zivil.de
Es wäre schön, wenn sich ein Freiwilliger fände über irgendwelche Umwege :-)

In diesem Sinne hoffe ich, dass der nächste Eintrag nicht soo lange auf sich warten lässt, aber versprechen kann ich nichts, mir bleiben noch ca. 3 Monate... Soo wenig :-O

Also dann ganz liebe Grüße aus dem mittlerweile herbstlichen (nachts deutlich abkühlenden) Argentinien,

Euer Leon

(12.04.2015)